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Yoga & Bier: Lokale Wertschöpfung im Kreislauf

Was haben die Riedenburger Biere mit dem Nürnberger Yoga-Bolster von hejhej zu tun? Abgesehen davon, dass sich unsere alkoholfreien Biere wunderbar in einer entspannten Yoga-Umgebung genießen lassen, dürfen wir Teil einer spannenden Closed Loop-Bewegung sein, die nicht nur auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf sozialem Mehrwert fußt. Wir haben mit der hejhej-Produktentwicklerin Kenia Prüeß und dem Biolandwirt Simon Aunkofer über diese zukunftsweisende Art von Wieder- und Weiterverwendung gesprochen.


Kenia, was bedeutet "Closed Loop" eigentlich?
Kenia: Closed Loop bedeutet geschlossener Produktkreislauf. All unsere Yoga-Produkte sind im Sinne der Kreislaufwirtschaft entwickelt worden. So ist auch der hejhej-bolster aus größtenteils natürlichen Materialien und recycelten Stoffen produziert worden, die dann wieder der Natur zurückgeführt werden und zum anderen Teil recycelt werden können. So entsteht kein weiterer Müll auf unserem Planeten.

Um welche Materialen handelt es sich und wie kommen wir hier ins Spiel?
Kenia: Der hejhej-bolster besteht aus zwei Stoffschichten: Stoffe aus Biobaumwolle, recycelter Baumwolle und Hanf. Alle Stoffe sind wieder recycelbar. Die innere Baumwollschicht beinhaltet die Spelzfüllung. Und genau diese Füllung stammt von Eurem Braugetreide, denn für die Bierherstellung wird nur das entspelzte Korn verwendet.

Simon, kannst Du uns erklären, was Spelze sind?
Simon: Bei den Urgetreidesorten Dinkel und Emmer handelt es sich um Spelzgetreide, wobei das Korn von einer schützenden Hülle umgeben ist. Diese Hülle, der sogenannte Spelz, reguliert den Feuchtigkeitshaushalt und schützt vor Umwelteinflüssen. Bevor das Getreide verbraut werden kann, muss dieser Spelz entfernt werden.

Was passiert mit dem Spelz, wenn er nicht in einem Yoga-Bolster landet?
Simon: Den größten Teil davon verwende ich als Einstreu für unsere Schweine. Außerdem nutze ich den Spelz zum Düngen der Felder und ein bisschen was geht an Hühnerhalter aus der Region.

Kenia, wie seid Ihr auf die Idee gekommen, dieses Nebenprodukt aus der Getreideverarbeitung für Eure Bolster zu verwenden?
Kenia: Spelze werden oft und gerne als Füllmaterial von Meditationskissen genutzt. Meist haben sie lange Transportwege oder werden nach dem Entspelzungsprozess nochmal extra für die Yoga-Produkte gereinigt. Das ist oft aber gar nicht notwendig und für uns daher Ressourcen, die wir gerne einsparen wollen. Uns war es sehr wichtig, dass wir regionale Spelze und diese in biologischer Qualität finden, das ist in der Yoga-Industrie kaum der Fall. Dadurch werden die Spelze nicht lange gelagert und direkt in unserer Partnerwerkstatt für Menschen mit Behinderung in die hejhej-bolster gefüllt. Wir sind sehr glücklich darüber, die Kooperation mit Simon Aunkofer gefunden zu haben und so hochwertige und regionale Spelze zu bekommen.

Bei der Füllung handelt es sich somit um ein reines Naturprodukt. Ein Yoga-Bolster ist natürlich ein Hilfsmittel, mit dem direkt am Körper gearbeitet wird. Wie stellt Ihr sicher, dass die Füllung den hygienischen Standards entspricht?
Simon: Wir entspelzen wirklich erst bei Bedarf und lagern nicht zwischen. Sobald der Spelz aus der Maschine kommt, wird er abgepackt und an hejhej verschickt. So ist der Spelz stets sehr sauber und frei von Staub und Ungeziefer oder Ähnlichem.
Kenia: Jeder hejhej-bolster wird mit Hand in unserer Partnerwerkstatt für Menschen mit Behinderung gefüllt. Somit ist die Qualität sehr hochwertig. Die Spelze haben auf Grund ihres natürlichen Ursprungs einen sehr wundervollen und angenehmen Geruch!

Was passiert mit der Füllung, wenn sie einmal ausgedient hat?
Kenia: Die Füllung kann einfach in den Kompost oder in die Biotonne wandern. Somit wird der ökologische Wert der nachhaltigen Yoga-Bolster-Füllung noch einmal verlängert. Der Rest des Bolsters ist natürlich auch vollständig recycelbar.

Nachhaltige Produkte haben optimaler Weise eine lange Lebensdauer. Wie sieht das bei Eurem Bolster aus?
Kenia: Gegen Ende des Jahres haben wir eine Spelz-Nachfüllpackung bei uns im Onlineshop verfügbar. So kann der hejhej-bolster auch noch weiter genutzt werden, wenn die Füllung eigentlich schon ausgedient hat. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit vor allem auch die Langlebigkeit unserer Produkte.

Worin liegt der soziale Mehrwert Eurer Yoga-Bolster?
Kenia: Der nachhaltige Yoga-Bolster wird komplett und sehr sorgfältig in Werkstätten von Menschen mit Behinderungen genäht. Auch das Befüllen, Verpacken und Verschicken wird von einer Werkstatt übernommen. Dadurch unterstützen wir die Integration von marginalisierten Gruppen in die Gesellschaft. Unsere Kooperation mit den Werkstätten ist ein zentraler Punkt unserer Firmenideologie.

Aus den entspelzten Dinkel- und Emmerkörnern werden unsere Urgetreidebiere

Oben: Das hejhej-Gründerduo Anna und Sophie

Kreislauffähiges Yoga Equipment

hejhej verbindet Yoga, skandinavisch-minimalistisches Design und Umweltbewusstsein. Die Idee zu nachhaltigem Yoga-Equipment kam den beiden leidenschaftlichen Yogis Anna und Sophie nach dem Besuch einer Kunstausstellung in Göteborg. Die türkische Künstlerin Pinar Yoldas inspirierte die beiden Nachhaltigkeitsmanagerinnen zur Vision einer Yogamatte, die zur Reduktion von Plastikmüll und zur Förderung nachhaltigen Konsums beiträgt. hejhej ist fasziniert von endlosen Rohstoff-Kreisläufen, die dazu motivieren, unseren Planeten auch für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten. Hier geht's..
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Oben: Simon Aunkofer

Langjährige Partnerschaft

Mit dem Biolandhof Aunkofer in Heernsaal/Kelheim arbeiten wir seit über 30 Jahren zusammen. Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung und einem Studium der Agrarwissenschaften hat Simon den Betrieb 2016 von seinem Vater übernommen. Neben dem Anbau von Braugetreide übernimmt Simon auch das Entspelzen von Urgetreidesorten wie Dinkel und Emmer für weitere Lieferanten des Riedenburger Brauhauses.

 

https://biolandhof-aunkofer.de/



Autoreninfo
Geschrieben von: Katrin Trattner
Veröffentlicht am: 27.09.2022
Katrin Trattner arbeitet seit Juli 2019 beim Riedenburger Brauhaus und ist für Kommunikation & Nachhaltigkeit zuständig.



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